Ersatzneubau Elisabethbrücke in Halle (Saale)

Aktuell größtes Brückenbauvorhaben der Stadt

Die Elisabethbrücke in Halle überführt den Straßenbahn-, Rad- und Fußgängerverkehr über die Saale. Sie ist seit Jahren marode – die Schäden sind auf das Saale-Hochwasser 2013 zurückzuführen, das die Überführung im Gründungsbereich stärker beschädigt hatte als zunächst angenommen wurde. Aus diesem Grund wird die Brücke im Rahmen des Stadtbahnprogramms aktuell erneuert.   

Geplant ist ein Neubau nördlich der jetzigen Brücke, so dass der öffentliche Nahverkehr über die gesamte Bauzeit aufrechterhalten werden kann. Weiterhin wird die Qualität der Streckenführung und  damit die Qualität des Fahrkomforts deutlich verbessert sowie eine einfachere Bauausführung gewährleistet. Die neue Brücke wird in modularer Bauweise als Verbundkonstruktion hergestellt, wodurch sich die Bauzeit verkürzt. Die Bauzeit spielt bei diesem Projekt eine besondere Rolle, denn die Erneuerung des Bauwerks wird aus den Fluthilfemitteln des Bundes finanziert und diese sind bis Ende 2024 abzurechnen. Im kommenden Jahr muss die Brücke deshalb fertiggestellt sein.   

Im Zug des Neubaus wird die derzeitige Situation für Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen optimiert: Auf der neuen Überführung erhalten die Radler 2 Meter breite Radwege in beide Richtungen, die Gehwege werden jeweils 2,5 Meter breit. Damit verbessert sich die Situation gegenüber dem aktuellen Stand wesentlich. Während des Großteils der Bauzeit soll der Straßenbahnverkehr aufrechterhalten werden, schließlich ist es die wichtigste Ost-West-Verbindung zwischen Altstadt und Neustadt mit mehr als 30.000 Fahrgästen am Tag. Nur für den Anschluss des Gleisnetzes an die neue Brücke wird eine kurze Sperrung unumgänglich.  

Mit dem Ersatzneubau wurde im Februar 2023 begonnen. Die ersten Maßnahmen waren die Baufeldfreimachung sowie die Umverlegungen von Ver- und Entsorgungsanlagen. Ab April 2023 konnte mit den erforderlichen Verbau-, Erd- und Gründungsarbeiten begonnen werden. Die Tiefgründungsarbeiten an den Achsen 10 und 20 der Seite West sowie Achse 30 und 40 der Seite Ost wurden im Juli abgeschlossen. Mit der Herstellung der aufgehenden Bauteile wie Pfeiler und Widerlager erfolgen auch die Vorbereitungsarbeiten für die geplante Montage der Stahlträger, die ab Oktober 2023 vorgesehen ist. Im unmittelbaren Anschluss der Stahlträgermontage wird mit dem Verlegen der ersten vorgefertigten Stahlbetonfertigteile begonnen. Noch vor der Montage der Querträger und Fahrbahnplattenelemente erfolgt die Verlegung der Vielzahl von Sparten in dem Medienwartungsgang. Der Abschluss der Montage ist Frühjahr 2024 geplant, so dass Ende Juni 2024 die Gleisverlegung auf dem neuen Bauwerk beginnen kann.    

SSF Leistungen: 

  • OP-ING und TWP Lph 1–7 bzw. 1–6 
  • Ingenieurvermessung
  • Geotechnik
  • Landschaftsplanung
  • Örtliche Bauüberwachung und Fertigungsüberwachung Stahlbau