Innovationen im Brückenbau

Brücke in neuer Bauart über die A3

Im Bereich des Bauwerks 401b, Überführung eines Forstwegs, wird die A3 westlich des Autobahnkreuzes Nürnberg ausgebaut. Die Bestandsbrücke kann unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht mehr ertüchtigt werden und muss daher durch einen Neubau ersetzt werden. Hierbei kommt ein innovatives Verfahren zum Einsatz: Ein in die Widerlager eingespannter Stahltrog. Die Bauarbeiten an dieser bisher einzigartigen Brücke sind aktuell bereits vorangeschritten: Die Stahlträger sind eingehoben und derzeit erfolgt die Betonage der Widerlager.  

Die neue Brückenbauweise in der Charakteristik eines Stahltroges mit einer Einspannung der Träger in die Widerlager wurde als Vorzugsvariante gewählt, da hierbei nur eine geringe Anhebung der Gradiente des Forstwegs erforderlich war. Die stützenfreie Querung erfolgt mit zwei außen angeordneten Stahlkästen und einer in variabler Höhenlage dazwischen spannenden Verbundplatte. Die enge Kuppenausrundung des Weges kann in der Ansicht durch die an der Oberkante großzügiger ausgerundeten Stahlträger kaschiert werden.  

Es handelt sich um ein schlankes integrales Rahmenbauwerk. Die Stahlkästen spannen im unteren Druckbereich über Kopfplatten in die Widerlagerwände ein. Der obere Zugbereich des Stahlkastens wird über die Flügelwände hinweg verlängert und an deren Ende mit massiver Betonstahlbewehrung nach unten verhängt. Der Fugenspalt wird mit Vergussmörtel und bereichsweise mit selbstverdichtendem Beton aufgefüllt. 

In Querrichtung werden leichte filigrane Verbundfertigteilplatten auf Konsolen der Stahlträger aufgelegt. Darauf wird eine 0,23 Meter dicke Verbundplatte gegossen. Die Stahlträger wurden im Werk der Firma SAM jeweils in halber Länge vorgefertigt und auf die vorbetonierten Widerlager und eine Hilfsstütze im Mittelstreifen der A3 eingehoben. Der Einhub erfolgte in der Nacht vom 17. auf den 18.06.2023. Nach der gegenseitigen Aussteifung erfolgt das Einheben der Fertigteilplatten und die Betonage der Verbundplatte.  

Bauwerksdaten  
Stützweite: 71,40 m
Bauwerksbreite: 8,50 m
Nutzbreite: 6,50 m Bauhöhe 2,03 m – 3,06 m
Lichte Höhe: 4,86 m
Kreuzungswinkel: 99,8 gon
Brückenfläche: 464 m²   

Projektdaten  
Auftraggeber: Die Autobahn GmbH des Bundes 
Planungszeitraum: 07/2020 bis 05/2022
Leistungsumfang SSF:  OP ING Lph 1 – 3, 5, 6, HZ IV TWP Lph 2 – 6, HZ IV, 3D-Visualisierung
Ausführende Firma: Arbeitsgemeinschaft: Max Bögl Stiftung & Co.KG und SAM Stahlturm und Apparatebau Magdeburg GmbH