Eröffnung der Brücke Arnulfparksteg

Neuer Fahrrad- und Fußgängerweg über die Bahngleise in München freigegeben

Am 23. Dezember 2020 wurde die 242 Meter lange Überführung über 37 Bahngleise nach drei Jahren Bauzeit eröffnet. Sie verbindet die beiden Stadtteile Nymphenburg-Neuhausen und Westend-Schwanthalerhöhe miteinander und sorgt damit für eine bessere Vernetzung im Herzen Münchens. Sie befindet sich zwischen den stark befahrenen Verkehrsbauwerken Hacker- und Donnersberger Brücke und ist die erste eigenständige gleisübergreifende Fuß- und Radwegverbindung abseits der großen Verkehrshauptrouten in München. Die Brücke ermöglicht mit zwei Treppenabgängen außerdem einen direkten Zugang zur S-Bahn-Haltstelle Donnersbergerbrücke. Zur Anbindung an das weiterführende Wegenetz wurden im Norden eine in einer Bebauungslücke situierte Spindelrampe und Süden eine Schlaufenrampe entworfen. Beide Rampenanlagen wurden ergänzt mit großzügigen Treppen und Aufzügen. Eine transparent entworfene Lärmschutzwand schirmt die nördliche Bebauungslücke von den Lärmemissionen des Bahngeschehens ab.

Zusammen mit dem Architekturbüro Lang Hugger Rampp hat SSF Ingenieure den europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb des Baureferats der Landeshauptstadt München gewonnen. Entstanden ist ein Bauwerk mit besonderem Erlebniswert. Die seitlichen parallelgurtigen Vierendeelträger der Brücke öffnen sich beim Begehen zur Mitte hin mit immer höher werdenden Fenstern. Gleichzeitig klappen die Untergurtwangen allmählich nach außen und die Pfosten und der Obergurt nach innen. Am oberen Tragsystem angebrachte Glaselemente dienen als Berühr-, Wetter- und Lärmschutz und ermöglichen die ungestörte Aussicht auf die Stadt. Sie verdecken in der Ansicht die Pfosten samt Obergurt und reflektieren aufgrund der sich im Verlauf der Brücke ändernden Glasneigungen das Sonnenlicht und den Himmel in unterschiedlicher Helligkeit und Intensität, was die Brücke in der Ansicht stark belebt. Die zur Mitte hin immer höher werdende Glasfassade neigt sich immer stärker dem Licht zu und entmaterialisiert den Träger in der Außenansicht. Die Stahlflanke des Untergurtes neigt sich vom Licht weg und wird zur Mitte hin immer dunkler und niedriger, sodass in der Mitte das Helle des zum Licht geneigten Glasbandes überwiegt, das Dunkle sich verliert, was den Träger visuell hebt, ihn leicht und elegant erscheinen lässt.

Die Brücke wurde in fünf Takten über zwei Pfeiler und vier Hilfsstützen vom Arnulfpark aus über die 37 Gleise eingeschoben. Mittlerweile sind die Bauarbeiten beendet und seit dem 23. Dezember ist die Brücke für die Öffentlichkeit freigegeben. Damit konnten wir ein spannendes Bauprojekt noch im Jahr 2020 erfolgreich beenden – und die Stadt München ist durch die außergewöhnliche neue Brücke ab sofort noch besser vernetzt.

Weitere Details zum Projekt und den SSF Leistungen beim Arnulfparksteg finden Sie hier: Zum Projekt.