Bayerischer Ingenieurpreis für Segmentbrücke der 2. Generation

1. Platz für die Segmentbrücke Mühlhausen über die B 299 bei Neumarkt/Oberpfalz

Die Segmentbrücke Mühlhausen überführt seit Herbst 2018 die Ortsumgehung von Mühlhausen im Zuge der B 299 südlich von Neumarkt in der Oberpfalz. Das 38 Meter lange Brückenbauwerk stellt eine Weiterentwicklung der Segmentbrücke bei Greißelbach dar, bei dessen Entwicklung SSF Ingenieure ebenfalls mit der Firmengruppe Max Bögl zusammenarbeitete. Die Weiterentwicklung der industriell vorgefertigten und qualitativ hochwertigen Bauteile sowie geometrische Vereinfachungen ermöglichen eine noch schnellere, wirtschaftlichere und nachhaltigere Bauweise. Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau würdigte die zukunftsweisende Pilotbrücke Mühlhausen mit dem 1. Platz beim Bayerischen Ingenieurpreis, der am 18. Januar 2019 in München verliehen wurde.

 

Die Hauptmerkmale der innovativen Segmentbrücken stellen die Trennung der Tragstruktur in ein Längs- und ein Quertragsystem und die trocken gestoßenen, voll vorgespannten Segmente ohne Abdichtung und Asphalt dar. Zwei vorgefertigte Verbundfertigteilträger (VFT-Träger) bilden das Haupttragsystem der Brücke Mühlhausen. Die 19 darüberliegenden längs- und quervorgespannten direkt befahrbaren Fahrbahnelemente aus Hochleistungsbeton vervollständigen die 10,10 Meter breite Brücke in Modulbauweise.

 

Die Trennung von Unterbau und Überbau ermöglicht die einfache und schnelle Änderung oder Erneuerung des Fahrbahnüberbaus. Im Fahrbahnbereich wurde die Oberfläche zusätzlich gestockt, um die Fahrbahn direkt befahrbar zu machen. Die Da die Erneuerung von Asphalt und Abdichtung entfällt, kommt die neuartige Bauweise mit einem geringeren Unterhaltungsaufwand gegenüber herkömmlichen Brückenbauwerken aus.

 

Die Segmentbrücke der 2. Generation bringt Vereinfachungen von Konstruktion und Geometrie der Brückenelemente mit sich. So konnten qualitative Verbesserungen hinsichtlich Präzision bei der Herstellung, beim Verbau und in der Nutzung erzielt werden. Der hohe Vorfertigungsgrad ermöglicht darüber hinaus eine kostengünstige Produktion und eine schnelle Montage, sodass sich die Beeinträchtigung des Verkehrs während der Bauzeit auf ein Minimum reduziert.

 

Fotos: Max Bögl/Foto: Reinhard Mederer; Florian Schreiber