Erste ICEs rollen über die Filstalbrücke

Neues Wahrzeichen von Baden-Württemberg kurz vor dem Projektabschluss

Bei der Neubaustrecke der Deutschen Bahn zwischen Wendlingen – Ulm muss das Filstal überquert werden. Die hierfür erforderliche Filstalbrücke stellte die Beteiligten aufgrund der Abfolge Tunnel-Brücke-Tunnel in der vorhandenen Topografie mit den steilen Talflanken des Filstals vor besondere Randbedingungen.  

Aufgrund der anschließenden Tunnel mit 30 m Gleisabstand waren zwei unabhängige Brückenbauwerke erforderlich. Daher wurden zwei eingleisige Bauwerke als fugenlose Durchlaufträger mit 485 m bzw. 472 m Länge über sechs Felder in semi-integraler Bauweise entworfen. Im Bereich der Y-förmigen Hauptpfeiler ist die Voute in aufgelöster Form mit flach geneigten Schrägstielen ausgebildet. Der Überbau ist ein einzelliger Hohlkastenquerschnitt in Längsrichtung vorgespannt und in Querrichtung schlaff bewehrt. Die dritthöchste Eisenbahnbrücke Deutschlands überquert das Filstal in einer lichten Höhe von 75 m. Die größte Stützweite beträgt 150 m. 

Eine große Herausforderung in der Planung und Bauausführung war u.a. die Ausbildung der monolithischen Anschlüsse sowie die Längskraftabtragung des semi-integralen Bauwerks mit seinen schlanken Pfeilern. 

Das gewählte Bauverfahren sah zunächst die abschnittweise Überbauherstellung mit obenliegender Vorschubrüstung auf Hilfstürmen zur bauzeitlichen Zwischenunterstützung vor. Nach der Fertigstellung des Überbaus wurden die Schrägstiele auf einem abgehängten Traggerüst unterbetoniert, wobei am Überbauanschluss selbstverdichtender Beton (SVB) zum Einsatz kam. 

Das Projekt steht jetzt kurz vor dem Abschluss – Ende 2022 sollen beide Gleise in Betrieb genommen werden. Aktuell finden bei der Brücke des rechten Gleises die Hochtastfahrten statt und beim linken Gleis wird momentan der Oberbau errichtet.  

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